Nehmen wir mal an Sie haben einen Plan: Um 7 Uhr aufwachen; duschen und anziehen, frühstücken und spätestens um 08:00 an Ihrem Schreibtisch zu sein. 4 Stunden arbeiten, ein Salat am Schreibtisch zum Mittagessen, weitere 4 Stunden arbeiten. Dann kommen Sie nach Hause, essen zu Abend, treffen sich mit Freunden und schliesslich landen Sie müde aber zufrieden mit einem guten Buch im Bett. Aber es kommt alles anders. Nichts hält sich an Ihren Plan. Am allerwenigsten Sie selbst.
Möglicherweise wachen Sie erst um 8 oder 9 oder… mittags auf! Der Plan wird verworfen, bevor Sie nur einen Finger krumm machen. Oder vielleicht brauchen Sie nicht eine, sondern 3 Stunden, um in Ihr Büro zu gelangen. Und wenn Sie dort sind, lesen Sie erst mal ein oder zwei Stunden lang die Zeitung, surfen im Internet und tätigen persönliche Anrufe. Vielleicht haben Sie keine Lust beim Mittagessen zu trainieren und essen statt eines Salats ein Mammutsandwich. Den Rest des Nachmittags fühlen Sie sich voll, überladen, tranig und kriegen nicht wirklich viel gebacken.
Prokrastination nennt man dieses Phänomen, wenn Sie vom Kurs“ abgebracht werden den Sie für den Tag für sich selbst festgelegt haben. Im Volksmund heisst es auch oft „Aufschieberitis“
Die Herausforderung, der Prokrastination zu wiederstehen, ist wie die Herausforderung, einen Juckreiz zu ignorieren.
Nehmen wir an, Sie wollten an einem Montagmorgen um 10 Uhr eines Ihrer Projekte an Ihrem PC bearbeiten, aber es kommt nicht dazu. Wieso? Die Antwort kann eine oder mehrere der folgenden sein.
Die Ursachen
- Sie haben verschlafen
- Sie haben sich mit Ihrer Freundin gestritten, und sie erleben den Streit gerade in Ihrem Gehirn weiter.
- Sind zu ausgelaugt – die Wirkung des Koffeins ist noch nicht eingetreten.
- Sind übermäßig zappelig – Haben zu viel Kaffee getrunken und können nicht nicht regungslos sitzen bleiben.
- Es ist tolles Wetter – Sie würden jetzt viel lieber einen Spaziergang oder eine Radtour machen.
- Sie sind vom Wetter genervt – es ist kalt, regnerisch, dunkel, und deprimierend.
- Sie erhalten eine Nachricht ( Telefonanruf, eine E-Mail oder eine Sofortnachricht) von einem Freund, der depressiv ist (obwohl er sich nicht in einer Krise befindet) und um ein Gespräch gebeten hat.
- Sie erhalten einen Anruf von einem Freund (oder eine E-Mail / Sofortnachricht), der gerade sehr glücklich ist, und großartige Neuigkeiten mitzuteilen hat.
- Sie lesen Sie die Zeitung – vom ersten bis zum letzten Wort.
- Sie surfen im Internet und machen Einkäufe
- Sie zocken
Sie kommen zur Erkenntnis dass ein anderes Projekt viel wichtiger ist.
Oder wenn Sie in einem Heimbüro arbeiten:
Sie schalten nur für „eine Minute“ den Fernseher ein und stellen fest, dass einer Ihrer Lieblingsschauspieler interviewt wird. Sie entscheiden sich also, das Interview bis zum Ende anzusehen.
Ihnen wird plötzlich klar, dass die Wäsche dringend erledigt werden muss!
Dies sind Dinge, die uns häufig vom Kurs abbringen können. Es ist nur eine unvollständige Liste. Natürlich könnten Sie noch viele andere Einträge hinzufügen. Es gibt wahrscheinlich Hunderte potenzieller „Unebenheiten“, die Sie vom Kurs abbringen können.
Erwähnenswert ist, dass einige dieser Unebenheiten „gut“ oder „lohnenswert“ erscheinen (wie das Mitleid mit Ihrer unglücklichen Bekanntschaft oder das Waschen) und einige „faul“ oder „frivol“ (wie das Spielen von Solitaire) ). Sie sind jedoch alle gleichermaßen inakzeptabel, um Ihre Verschieberitis zu überwinden.
Widerstehen Sie dem Drang
Sie müssen lernen, dem Drang zu widerstehen, sich auf Aktivitäten einzulassen, die nicht in Ihrem Zeitplan stehen. Unabhängig davon, wie wichtig oder tugendhaft sie im Moment erscheinen. Die einzige Ausnahme sind natürlich Notfälle, womit ich Handlungen meine, die nicht ohne erheblichen Schaden für Sie selbst oder andere Personen verschoben werden können.
Fragen Sie sich jedoch auch im Notfall, nachdem Sie es behandelt haben, ob es möglicherweise durch eine genauere Planung hätte verhindert werden können, oder ob Sie es an jemand anderen hätten delegieren können. Wenn Sie ein herausforderndes Ziel haben, ist es wirklich wichtig zu lernen, die Anzahl vermeidbarer Notfälle in Ihrem Leben zu minimieren und so viel wie möglich zu delegieren.
Ich mag hart und herzlos erscheinen in dieser Hinsicht. Und glauben Sie mir, das bin ich auch.
Ich muss es auch, da viele Leute die an Aufschieberitis leiden, dazu neigen, ihre Ablenkungen zu rationalisieren.
Wenn jemand krank oder anderweitig arbeitsunfähig ist, sollten wir ihm natürlich helfen, aber in welchem Maße? Es ist nicht immer klar, und viele Menschen schätzen die Lage falsch ein und opfern zu viel Zeit, um anderen Menschen zu helfen. Oft sind diese anderen Menschen gar nicht so bedürftig wie es scheint, oder es würde jemand anderes zur Verfügung stehen der helfen kann.